Auf der Brücke einer Fähre oder eines Seeschiffes steht man hoch genug, um die Leuchtfeuer der Fahrrinne als eine Karte vor sich zu sehen. Für die meisten Segler befindet sich die Betonnung jedoch ungefähr in Augenhöhe. Das ist ein Nachteil, denn so sehen wir alle Lichter in gleicher Höhe. Das bedeutet, dass es schwierig ist, die Entfernung von einer Leuchttonne einzuschätzen. Wir müssen dann jedes Leuchtfeuer an der ‘Kennung’ erkennen. Ein nicht allzu klarer Himmel erleichtert es, die Entfernung der Leuchtfeuer einzuschätzen.

Oft kann man nicht einschätzen, ob ein Leuchtfeuer nun eine halbe Meile oder mehrere Meilen entfernt ist.
Folgende Wahrnehmungen können behilflich sein:

Eine Leuchttonne ist weit weg:

• wenn die Peilung über das Kompass sich kaum ändert;
• wenn die Helligkeit des Lichtes sich beim Nähern kaum ändert.

Eine Leuchttonne ist nah:

(unter 0.1 Seemeile)

• wenn man den Eindruck hat, dass man den Kurs ändern muss, um um sie herumzusteuern.
• wenn man das Leuchtfeuer noch nachglühen sieht, wenn es schon ‘aus’ ist.
• wenn der Schein des Leuchtfeuers auf dem Wasser reflektiert wird.
• Wenn man die Silhouette der Tonne erkennt.

So manches hängt natürlich von den Umständen ab. Bei Mondlicht und klarem, ruhigem Wetter ist das anders als in einer dunklen Nacht mit mäßiger Sicht.

Je wichtiger die Leuchttonne, je unruhiger das Leuchtfeuer. Bei einem schnellen ‘Quick’(an-aus-an-aus) muss man absolut Acht geben. Es könnte sein, dass man am Anfang oder am Ende eines Fahrwassers ist, oder dass sich neben der Fahrrinne eine Untiefe befindet.Bei einem ruhigen Leuchtfeuer wie das ‘Iso 8s’(4 Sek. an – 4 Sek. aus) läuft die Fahrrinne wahrscheinlich in derselben Richtung weiter.

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Text Marianne van der Linden
Bild Martin Koekebakker
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