Die Karte

Wenn man mit dem Schiff unterwegs ist, will man immer wissen, wo man sich befindet. Das gilt für jedes Fahrgebiet, op es nun die ‘Friese Meren’ sind oder das IJsselmeer, und besonders gilt es für das Fahren auf dem Wattenmeer.

Die Karte

Die Seekarten sind unser Hilfsmittel, mit dem wir das, was wir rundherum sehen, erkennen und interpretieren können. Wer die Karte gut lesen kann, verfügt über viele Informationen, die unterwegs von Vorteil sind. In den nachfolgenden Fahrtipps wollen wir herausfinden, was man aus einer Seekarte schließen kann. Von den großen Linien bis in die kleinen Details.

Man sollte aktuelle Karten benutzen.

In jedem Frühjahr, so rund um Ostern, bringt das hydrographische Amt die neuen Seekarten heraus. Damit man so viel wie möglich gute Informationen an Bord hat, ist die aktuellste Seekarte unentbehrlich. Vorallem in Tidengewässern wie die ‘Zeeuwse Wateren’und das Wattenmeer. Manchmal hat man den Eindruck, dass sich wenig verändert hat, aber im Wattenmeer ist das sicher nicht der Fall. Aufgrund der starken Strömungen und während eines einzigen Sturms können sich Sandbänke und Rinnen verlagern.

Neues Fahrgebiet?

Interessant ist, dass gerade neue Wattfahrer gern auf einer alten, vom Nachbarn geborgten  Karte navigieren. Gerade in einem neuen Fahrgebiet ist es besonders wichtig, dass man die aktuellen Karten auf dem Kartentisch liegen hat. Es gibt dann sowieso schon genügend Überraschungen.

Unvorhergesehenes Wetter / Nachtfahren

Die Möglichkeit, dass die Sicht schlecht wird, und dass man im Dunkeln fahren muss, sind zwei weitere Gründe dafür, dass man nicht an Seekarten sparen sollte. Und diese Dinge kann man täglich mitmachen. Bei schlechter Sicht oder in der Nacht will man so genau wie möglich wissen, wo man sich befindet.

“Zu Ostern war die neue Karte gerade veröffentlicht worden, aber die hatten wir noch nicht an Bord. So viel wird sich schon nicht verändert haben, dachten wir. Das war auch so, bis wir sahen, wie sich  der Nebel im  Seegatt von Terschelling ausbreitete. Aufeinmal musste die Navigation viel genauer werden. Es war sehr lange spannend, ob wir eine kardinale Tonne würden finden können. Genau die Tonne, die gut 300 Meter versetzt worden war.”

Kurz und gut:

-    Aktuelle Seekarten sind immer eine gute Investierung.
-    Man sollte die Karte rechtzeitig vorher kaufen, damit man die Route vorbereiten kann.
-    Man sollte die alten Karten nicht wegwerfen. In ein paar Jahren ist es interessant, sich die heutigen Rinnen und Sandbänke wieder anzuschauen und mit der neuen Wirklichkeit zu vergleichen.

Viel Veränderung auf dem Wattenmeer

Das Watt ist ein Gebiet der großen Veränderung. Aufgrund der endlosen Wasserbewegung wird dort ununterbrochen Sand verlagert. Die Folge davon ist, dass sogar die neueste Karte teilweise schon wieder ‘überholt’ ist. Dazu mehr im folgenden Fahrtipp.


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Text: Marianne van der Linden, www.scheepswijs.nl

Bilder: Martin Koekebakker

Kartendetail: Hydrografische Dienst

Übung mit der Wasserkarte - Mieten Sie ein Plattbodenschiff und gehen Sie segeln

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