Der Stand der Sonne, des Mondes und der Erde in Bezug aufeinander ist der wichtigste Verursacher der Tide. Kurzum, es entsteht auf zwei Seiten der Erde eine Erhöhung des Wasserstandes. Die Erde dreht einmal pro Tag um ihre eigene Achse, wobei wir also zwei Erhöhungen (Hochwasser) antreffen. Wenn die Sonne und der Mond in einer Linie stehen (bei Vollmond und Neumond), wird dieser Effekt verstärkt, es ist dann Springzeit. So laufen vielerlei Rhythmen durcheinander. Die Tide wiederholt sich, ist aber an keinem Tag dieselbe!

Beim Tidenverlauf sehen wir folgende Rhytmen ständig zurückkkehren:
-    Es ist zweimal pro Tag Hochwasser und Niedrigwasser.
-    Der Rhythmus wiederholt sich täglich etwa 50 Minuten später.
-    Es ist zweimal pro Monat Springzeit und Nippzeit.
-    Bei Springzeit ist es auf dem Wattenmeer rund um 12.00 Uhr Hochwasser.

Bei Springzeit ist das Hochwasser extra hoch und das Niedrigwasser extra niedrig. Der Gegensatz zu Springzeit ist ‘Nippzeit’. Die Tide ist dann zwischen Hoch- und Niedrigwasser weniger extrem. Auf dem Watt fällt die Springzeit in der Woche nach Vollmond und Neumond. Eine ideale Zeit, um über die Untiefen zu fahren und trockenzufallen!

Springzeit bedeutet auch eine stärkere Strömung: Mehr Wasser muss dann in das Wattenmeer und aus dem Wattenmeer heraus. Es ist dann noch wichtiger, die Strömung auf günstige Weise bei der Törnplanung zu berücksichtigen.

Bei Hochwasser Springzeit scheint man ‘überall’ fahren zu können. Das bedeutet, dass man  Stellen erreichen kann, die an den Tagen danach unerreichbar werden. Man sollte sich also bei der Navigation eine Hintertür offen halten: Hochwasser Springzeit ist kein guter Augenblick, um neue Fahrgebiete zu entdecken! Wenn man festläuft, könnte es eventuell bis zur nächsten Springzeit dauern, bevor es wieder genug Wasser zum Flottkommen gibt….

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Text Marianne van der Linden
Bild Martin Koekebakker
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