Schwert stecken?

Ein folgender, kurzer Fahrtipp über das Drehen des Schiffes. Wenn man das Schiff kurz drehen lassen will, muss man welches Schwert stecken, und wie tief?

Das ‘Außenkurvenschwert’

Die Schwerter vermindern die Abdrift, das “aus der Kurve geschleudert werden”. Wir gebrauchen immer das “Außenkurvenschwert”. Bei einer Kurve nach Steuerbord, stecken wir also das Backbordschwert. Das Schiff wird gegen das Schwert gedrückt, und die Abdrift wird verringert.

Schwert stecken, ja oder nein?

Bei den Plattbodenschiffen wie den Tjalken und Skûtsjes ist das Stecken des Schwertes wichtiger als bei den runden Schiffen wie den Bollen und Lemsteraaken. Die runden Schiffe sind im Verhältnis kürzer und drehen schon von selbst mit weniger Abdrift als die echten Plattbodenschiffe.
Es ist gut, wenn man das Schwert benutzt, aber es ist auch praktisch zu wissen, wie sich das Schiff ohne Schwert drehen lässt. Wenn man weiß, wie das Schiff reagiert, kann man selbst beurteilen, ob man für das Manöver ein Schwert stecken muss.

Vorsicht beim abgesenkten Schwert

Bei einer Tjalk steckt das Schwert vertikal nach unten ins Wasser. Bei runden Schiffen steckt das Schwert nach außen. Der breiteste Punkt das Schiffes liegt dann unter Wasser! Da das Schwert sehr empfindlich ist, darf es nach dem Absenken nicht gegen irgend etwas anstoßen.

Wie tief muss man das Schwert absenken?

Wenn man ein optimales Resultat haben will, muss man das Schwert so tief wie möglich absenken. Das kann aufgrund der Tiefe des Fahrwassers beschränkt sein. Das Schiff darf nicht den Grund berühren. Dann würde sich das Schiff um das Schwert drehen und genau zur falschen Seite hindrehen. Man erkennt es daran, dass das Schiff dann “komisch” reagiert, der Dreh erfolgt anders als sonst. Wenn man das Schwert etwas aufholt, tritt sofort eine große Verbesserung ein.

Nicht rückwärtsfahren mit einem abgesenkten Schwert.

Ein letzter, wichtiger Punkt: Man sollte mit einem tief abgesenkten Schwert nicht rückwärts fahren. Das Schwert will dann zu weit vom Schiff stehen, und wenn es den Grund berührt oder gegen einen Steg oder eine Duckdalbe stößt, wird die Schwertaufhängung falsch belastet.

Kurz und gut:

Das Schwert ist auch zur Beschränkung der Abdrift ein gutes Mittel beim Drehen des Schiffes.

  1. Man benutzt immer das ‘Außenkurvenschwert’.
  2. Man sorgt dafür, dass das Schwert nicht den Grund berührt.
  3. Zur Verhinderung von Schaden muss man das Schwert rechtzeitig aufholen.
  4. Ab und zu sollte man auch ohne Schwert drehen, damit man beruteilen kann , wann man das Schwert wirklich beim Drehen unter Maschine braucht.
 

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Text Marianne van der Linden
Bild Martin Koekebakker
Copyright Scheepswijs und Heech by de Mar B.V.

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