Wind und Törnplanung auf dem Watt

Auf dem Watt spielt die Windstärke und –richtung bei der Törnplanung eine wichtige Rolle:

  • Der Wind bestimmt das Törngebiet. Ist das Meer ruhig oder wird es ‘all hands on deck’.
  • Wo ist der Legerwal und wo die Luv der großen Fahrrinnen? Platen und Sandbänke sorgen für Schutz vor den hohen Wellen, auch wenn sie teilweise unter Wasser stehen.
  • Es ist nicht günstig, wenn man Gegenstrom und Gegenwind hat, das dauert dann lange. Man sollte dann versuchen, kurze Schläge zu machen.
  • In tiefen Rinnen sollte man ‘Strom-gegen-Wind’ vermeiden. Ab 4-5 Bft. entsteht eine unangenehme, steile See, wenn Strom und Wind in entgegengesetzter Richtung stehen. Das Fahrwasser ist dann für kleine Schiffe nicht empfehlenswert.

Man sollte vorausschauend bedenken

  • Auch die langfristige Wettervorhersage sollte man hören. Wenn der Wind von Süd nach Ost drehen wird, kann man amselben Tag noch gut in Richtung Osten fahren. Am nächsten Tag nimmt das viel mehr Zeit in Anspruch.
  • SICH IMMER GUT UMSEHEN! Am Horizont kann man erkennen, ob es Wetterveränderungen oder Schauer geben wird. 
  • Man sollte seinen Plan immer anpassen können. Wenn sich die Windrichtung plötzlich ändert und die Windstärke zunimmt, könnte es sein, dass man zum Trockenfallen eine andere Stelle aussuchen muss.
  • Man sollte im Fall einer Wetterveränderung andere Alternativen parat haben. Wenn es keine alternative Route gibt, kann man immer noch zurück. Auch nicht schlimm.

Maschine an oder Tidenstopp

  • Man muss den Verlauf des Törns im Auge behalten. Wenn der Wind wegfällt, ist es besser, ein Stückchen unter Maschine zu fahren, so dass man auf jeden Fall noch möglichst viel Strom in Fahrtrichtung hat. Wenn man zu lange wartet, könnte es sein, dass man viel länger unter Maschine gegen den Strom fahren muss.
  • Manchmal ist es gerade günstig, einen Tidenstopp einzulegen, beispielsweise, wenn der Strom nach der Kenterung wieder in Fahrtrichtung läuft. Man geht vor Anker, und wenn sich das Schiff gedreht hat, setzt man den Törn fort.

Zum Schluss

Auf dem Watt bestimmt großenteils das Wetter, was machbar ist. Unterwegs sollte man die Veränderungen immer im Auge behalten und die beste Lösung suchen, auch wenn diese vom Plan abweicht. Ein Strandtag ist bei zu viel Wind auch angenehm!


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Text Marianne van der Linden
Bild Martin Koekebakker
Copyright Scheepswijs en Heech by de Mar B.V.

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